DLG-Bundesweinprämierung belegt Trends: “rot” und “trocken” muss es sein

von Timur Dosdogru

Die Mehrheit der deutschen Weintrinker bevorzugt mittlerweile trockene Weine – ein Trend, der sich in diesem Jahr anhand der auf der Bundesweinprämierung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) angestellten Weine weiter verfolgen ließ.

Der Anteil an trockenen und halbtrockenen Weinen habe in den letzten Jahren weiter zugenommen, berichtet in diesem Zusammenhang das Deutsche Weininstitut (DWI). Die Bundesweinprämierung belege, so DWI-Geschäftsführer Armin Göring, dass sich die deutschen Winzer auf diese Nachfrage eingestellt hätten. Schließlich habe auch der Gesetzgeber reagiert und werde noch in diesem Jahr die Begriffe Selection und Classic für höherwertige trockene Weine einführen.

Auch die Präferenzen bei den Weinarten hätten sich laut GfK verschoben, die Nachfrage nach Rotwein steige ungebremst. Auch darauf hätten die deutschen Winzer reagiert und bauten zunehmend „Spätburgunder, Dornfelder und Co.” an. Auch Dr. Werner Fader, wissenschaftlicher Leiter der Bundesweinprämierung bringt den Trend auf den Punkt: „Trocken und rot.”

4422 Weine aus allen deutschen Weinanbaugebieten wurden zur diesjährigen Bundesweinprämierung in Wiesbaden von 689 Weinerzeugern ins Rennen um die goldenen, silbernen und bronzenen DLG-Preise geschickt. Dem Riesling kam dieses Jahr besondere Bedeutung zu, so wurde von der Vereinigung Pro Riesling e. V. erstmals der Pro-Riesling-Ehrenpreis verliehen, über den sich das Weingut Keller in Flörsheim-Dalsheim freuen konnte. Den „DLG-Ehrenpreis Trocken” verlieh DLG-Präsident Philipp Freiherr von dem Bussche feierlich an die stolzen Vertreter des Weingutes Schloß Neuweier aus Baden-Baden und der Winzergenossenschaft Waldulm aus Kappelrodeck (beide Baden).

Den Goldenen DLG-Preis Extra, die höchste Weinauszeichnung in Deutschland, erhielten 24 Betriebe für ihre insgesamt 91 Weine. Die erfolgreichsten fünf Betriebe erhielten für ihre Gesamtleistung den begehrten Bundesehrenpreis in Gold: das Weingut Keller aus Flörsheim-Dalsheim (Rheinhessen, 19. Bundesehrenpreis), Vier Jahreszeiten Winzer aus Bad Dürkheim (16. Bundesehrenpreis), das Weingut Müller-Catoir aus Neustadt an der Weinstraße (Pfalz, 14. Bundesehrenpreis), das Staatsweingut Bergstraße (Bensheim/Hessische Bergstraße, 13. Bundesehrenpreis) und der Winzerkeller Hex von Dasenstein aus Kappelrodeck (13. Bundesehrenpreis).

Gewürdigt wurden außerdem die Spitzenbetriebe bei der DLG-Sekt-b.a-Bundesprämierung: der „DLG-Ehrenpreis Bester Sekterzeuger” ging an die Tauberfränkische Winzergenossenschaft Beckstein aus Lauda-Königshofen (Baden) und das Sekthaus St. Laurentius Klaus Herres aus Leiwen (Mosel-Saar-Ruwer). Der Goldene DLG-Preis Extra wurde an zwölf der 440 angestellten Herkunftssekte verliehen.