“Der Biermarkt ist tot. Es lebe der Biermarkt!” Hopfen und Malz verloren? – vierter Teil

Erfolgsformel: Sinkender Markt, sinkender Preis? Zukunft als Chance – erfolgreich mit dem Kunden Reinheitsgebot: Schutz, Chance oder Last?

von Monika Busch

Die jüngsten Ereignisse zeigen es deutlich. Wie schon häufig prognostiziert, schreitet die Konsolidierungs- und Übernahmephase mit großen Schritten voran.

Seit 1. Februar dieses Jahres ist die Holsten-Brauerei stolzer Besitzer von 75 Prozent Anteilen der Duisburger König-Brauerei. Grund für den Verkauf der seit 142 Jahren im Familienbesitz befindlichen Brauerei sei gewesen, dass man als mittelständische Brauerei dem verschärften Wettbewerb nicht mehr gewachsen sei.

Insbesondere wächst der Druck im Markt durch Zu-, beziehungsweise Aufkäufe von großen Brauereigruppen. Zudem ist im LEH eine immer stärkere Konzentration zu beobachten. Forciert sicherlich durch den Eintritt von Wal Mart in den deutschen Markt. Nach der Übernahme der Bavaria-Brauerei (1998) und einer Minderheitsbeteiligung von Holsten an Licher folgte nun die König-Brauerei.

Diese “Einkäufe” von Holsten könnten nun durchaus zu einer Fusionswelle führen. Holsten, gestärkt durch die König-Brauerei, erreicht nun nach eigenen Angaben eine Größenordnung hier zu Lande von rund zehn Prozent Marktanteil.

Dieter Ammer über Zukunft als Chance – Visionen der Brauindustrie

Der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes und Geschäftsführer der Brauerei Beck & Co. machte anlässlich seines Vortrages in München am 18. und 19. November bei Roland Berger deutlich, dass es für ihn keine Krise der deutschen Brauereilandschaft gebe. Die Braubranche sei nicht in Gefahr, man könne lediglich von Krisen in einzelnen Unternehmen sprechen. Ammer stellte ebenso fest, dass die Zeit des “Jammerns” vorbei sein müsse. Stattdessen sollten “die Themen – Wo sind wir? Wo wollen wir hinkommen? – angepackt” werden. Gegen die so genannte Schwarzmalerei stellte Ammer sieben Thesen zur Diskussion.

These 1
Kundensegmentierung bedeutet schon lange nicht mehr nur alt/jung, arm/reich, männlich/weiblich. “Warum mussten wir warten bis Efes nach Deutschland kommt?”, kommentierte Ammer. An allen Fronten müsse optimiert werden.

These 2
Die Grenzen zwischen den Produktgruppen verschwinden zunehmend. Deshalb gibt es für Ammer auch keine “gesättigten Märkte”.

Vermerk: Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Printausgabe 3/2000