Liebe Leser, in dieser Kolumne kommen Sie zu Wort. Schreiben Sie Viktor, er wird auch niemanden verraten. Großes Ehrenwuff!

Viktor

Clevere Marketingidee

Leider lässt es sich nicht immer vermeiden, wenn Frauchen und Herrchen über die neuesten Entwicklungen auf dem Biermarkt diskutieren. Wer kauft wen, wer trinkt was und warum trinken welche Leute immer weniger, wer wechselt zu wem, wer ist jetzt die neue Nummer Eins und so weiter und so weiter. Wenn Sie mich fragen, aber wer fragt mich schon, alles ziemlich langweilig. Wen interessiert das schon? (Ganz im Vertrauen: Frauchen und Herrchen sind immer ganz wild auf solche Meldungen, denn die sorgen dafür, dass das Heft voll wird!)

Letztens aber wurde ich ganz hellhörig. Was war das? Das kann doch wohl nicht wahr sein? Und wer kümmert sich um mich? Man stelle sich das vor: Da reden die über einen Tag des Deutschen Bieres. Ja wo gibt es denn so etwas? Es gibt doch viel mehr Hunde in Deutschland als Brauereien! Warum feiern die also so einen Tag? Nur weil das Reinheitsgebot 484 Jahre alt wird?

Ach so, das ist eine Marketingidee!? Die nutzen den Geburtstag, damit an diesem Tage die Brauereien in ganz Deutschland das Bier lobpreisen, den Herrchen und Frauchen – na gut, auch den armen Menschen, die keine Hunde haben – zu zeigen, wie gut Bier schmeckt, wie viele verschiedene Biere es gibt, mit anderen Worten, ihnen zu zeigen, wie toll Bier ist.

Irgendwie clever. So leicht kommt man normalerweise nicht in die Zeitung. Für mich sieht das so aus, als hätten ein paar Leute den Brauereien eine warme komfortable Hundehütte mit einer Leuchtreklame oben auf dem Dach “Tag des Deutschen Bieres” aufgestellt und ihnen auch noch ein Plätzchen in dieser Hundehütte angeboten. (Unter uns Hunden: ich würde meinen Platz in der Hütte mit niemandem teilen, aber die Menschen sind da offensichtlich anders.)

Aber irgendwie scheinen die meisten Brauereien das freundliche Angebot falsch oder vielleicht gar nicht verstanden zu haben. Anders kann ich mir nicht erklären, warum immer nur so wenige mit machen. Aber dafür höre ich, sind inzwischen viele Getränkefachgroßhändler in die Hundehütte gekommen. Na gut, vielleicht sind die schlauer und wissen wie man sich verhält, wenn einem draußen der kalte Wind um die Ohren weht. Und vielleicht merkt der eine oder andere Brauer im Lande doch noch, was er von so einer Idee hat.

Obwohl: Irgendwie ärgert es mich doch, dass die deutschen Brauer so eine gute Idee hatten und niemand an uns Hunde denkt. Warum gibt es eigentlich noch keinen Tag des deutschen Hundes? Es kann doch nicht allein daran liegen, dass es mehr Biertrinker als Hunde gibt…

Bis zum nächsten Mal!

Euer Viktor