Auf dem Prüfstand: Designerdrinks, bunte Brausen, Limos mit neuem Geschmack

von Monika Busch

Hier zu Lande ist Mineralwasser nach wie vor mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 97,1 Liter (1999) der Durstlöser Nummer Eins. Hinzu kommen 28,5 Liter Erfrischungsgetränke auf Mineralwasserbasis. Die aromatisierten Wässer steigerten 1999 ihren Absatz um 9,6 Prozent.

Immer mehr Produkte buhlen um die Gunst des Verbrauchers. Eine Innovation jagt die andere. Nicht immer kommt es auf den Inhalt und das „simple Durstlöschen” an, gefragt sind Zusatznutzen, Geschmack und was im so genannten Trend liegt.

Bei einer Untersuchung von 38 Erfrischungsgetränken (Mineral- und Quellwässer mit künstlichen oder natürlichen Zutaten, Limonaden, Brausen, Kräuterlimonaden, Hanfgetränke, Kombucha) fand die Stiftung Warentest unter anderem Farbstoffe, die für Allergiker bedenklich sind. Aromen, die zwar deklariert waren, aber nicht
nachgewiesen werden konnten. Zudem wurden unhaltbare Gesundheitsversprechen festgestellt. Ergo, so die Stiftung Warentest „dem Zutatenverzeichnis eines Trendgetränkes sollte man nicht blindlings vertrauen.”

Beispielweise wurde in allen BlueSky-Sodas fructosereicher Glukosesirup anstelle der deklarierten und teureren Fructose (Fruchtzucker) entdeckt. En masse und regelmäßig, so die Stiftung, seien Modegetränke nicht zu empfehlen. Jedenfalls dann nicht, wenn sie kritische Farbstoffe und viele Kalorien enthielten.

Alternativen und Abwechslung bieten Mineral- und Quellwässer mit aromatisiertem Geschmack, auch wenn die Warentester an den Aromen einiges auszusetzen hatten.

So bemängelten sie bei den getesteten Wässern mit Limette, Lemon oder Limone das „Aromaspektrum”. Wer hier das volle Aroma erwarte, sei auf dem Holzweg. Mit keinem der drei untersuchten Hanfgetränke ist ein Rauschzustand zu erreichen, auch ein sanfter Kick ist nicht drin. Attestiert wurde einem Getränk, dass es wie Orangensaft mit Maggi schmecke, ein anderes schmecke nach Heu.

Die aufgelisteten Wohltaten für den Organismus auf dem Etikett seien kaum zu erwarten und Heilmittel seien sie schon gar nicht, lautet das Urteil der Tester bei drei geprüften Kombucha-Getränken. Zwei Produkte hatten keine lebenden Mikroorganismen mehr, ein weiteres enthielt zwar aktive Hefekulturen, aber fast doppelt soviel Alkohol wie auf dem Etikett deklariert.

Empfehlung der Tester: Für besondere Gelegenheiten sind schrille Brausen ein poppiges Erlebnis für Kinder. Erwachsene und Kinder sollten beim Trinken unbedingt auf die Kalorien achten. Kräuterlimonaden werden empfohlen für einen „süßen Zahn”, aber nur wenn keine Gewichtsprobleme plagen.

Die Ergebnisse sind in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift test (Nr. 7) veröffentlicht.

Quelle: Stiftung Warentest, Lützowplatz 11-13,

10785 Berlin, Juli-Ausgabe test