Mineralwassermarkt 1998

von Monika Busch

Die alkoholfreien Getränke haben sich in den letzten Jahren zunehmend Beachtung beim Verbraucher verschafft.
Lag der Anteil hierzulande am Gesamtgetränkeverbrauch 1950 bei nur vier Prozent, so steigerte er sich in den Folgejahren laut Ifo-Institut auf 8,5% (1960), 14,4% (1970), 22,7% (1980), 30,4% (1990) und lag 1998 bei rund 36 Prozent. Für das Jahr 1997 wurde beim Konsum alkoholfreier Getränke noch ein deutliches Wachstum ausgewiesen. 1998 war laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ein Marktminus von zwei Prozent im Haushaltskonsum zu verzeichnen.
Beim Mineral- und Heilwasserkonsum belegen die Deutschen innerhalb Europas Platz 4 mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 93,4 Litern in 1998. Spitzenreiter im europäischen Vergleich ist mit 136 Liter Italien, gefolgt von Belgien (117,4 l) und der Schweiz (94,0 l). Der Verbrauch an Quell- und Tafelwasser belief sich auf 6,7 Liter. Mit einem leichten Zuwachs von 0,1 Prozent auf 9,6 Milliarden Liter stabilisierte sich der Absatz 1998 auf hohem Niveau. Die 241 Brunnen erzielten einen Umsatz von 4.768,4 Millionen Mark (dgw 6/99). Abgefüllt wurde mit 92,5 Prozent fast ausschließlich in Mehrweg.
Zulegen konnten wie bereits im Vorjahr die Erfrischungsgetränke der Mineralbrunnen (Fruchtsaftgetränke, Limonaden, Brausen, Mineralwasser plus Frucht). Sie erwirtschafteten mit einem Plus von 2,1 Prozent einen Umsatz von 2.120,2 Millionen Mark. Und hier bestreiten mittlerweile die Mineralwässer plus Frucht mit 209,5 Millionen einen Anteil von 32,9 Prozent. Im Trend liegen auch weiterhin die stillen Mineralwässer, deren Marktanteil sich um 6,1 Prozent auf 30,5 Prozent erhöhte. Sehr erfolgreich etabliert haben sich die ACE-Getränke. “Schönheit aus dem Glas” kommt beim Verbraucher an. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bewegte sich das Marktvolumen laut GfK in den ersten Monaten 1999 auf etwa siebzig Prozent höherem Niveau. Ihren festen Platz haben sich mittlerweile Getränke erobert, die als Mahlzeitenersatz angeboten werden, beispielsweise “Frückstücksdrinks”. Sie basieren häufig auf einer Multifruchtmischung und enthalten die Vitaminkombination ACE und Ballaststoffe. Jedoch, sollte bei allen Innovationen auch zukünftig eine wichtige Komponente und zwar die “Kraft der Marke” nicht in den Hintergrund gestellt werden. Nur sie sichert langfristige Absatzerfolge und Renditen.