Branchengeschehen

Valensina wieder bei der Dittmeyer-Gruppe

Seit 1. Oktober diesen Jahres ist die Fruchtsaftmarke Dittmeyer’s Valensina wieder “zu Hause”. Wie die Procter & Gamble GmbH mitteilt, wurde die Marke verkauft, weil sie aus “strategischen Gründen” nicht mehr in das Sortiment passe.
Rolf Dittmeyer, Inhaber der Dittmeyer-Gruppe, Hamburg, und Friedrich-Wilhelm Grabow erwarben die von Dittmeyer 1984 verkaufte Marke Valensina von Procter & Gamble wieder zurück. Nach dem Verkauf der Marken konzentrierte sich Dittmeyer unter anderem auf den Aufbau und die Pflege der europaweit größten Apfelsinenplantagen in Andalusien.
Grabow wechselte 1984 mit dem Verkauf der Marken Valensina und Punica von Dittmeyer zu Procter & Gamble. Zunächst wird Procter & Gamble Dittmeyer’s Valensina noch herstellen. Eine vereinbarte Übergangsfrist soll den “schrittweisen Übergang unter Beihaltung des Kundenservices sicherstellen”. Alle festangestellten Mitarbeiter von Procter & Gamble, die im Bereich der Valensina-Produktion in Hamburg tätig sind, werden für die Übergangszeit weiterhin bei Procter & Gamble beschäftigt sein. Laut Unternehmensmitteilung soll in dieser Zeit versucht werden, diesen Mitarbeitern innerhalb von Procter & Gamble andere gleichwertige Aufgaben anzubieten. Im deutschen Getränkebereich ist Procter & Gamble weiterhin mit der Marke Punica – laut Pressemitteilung Marktführer bei fruchtsafthaltigen Getränken – vertreten. Hier erwartet das Unternehmen durch geplante Produkteinführungen eine gute Entwicklung des europäischen Getränkegeschäftes.

Eckes-Granini expandiert durch Zukauf der französischen Marke Rea

Spiritousenbereich mit neuem Führungsteam

Seit dem 1. Oktober dieses Jahres hat Eckes-Granini, Nieder-Olm die französische Gesellschaft Les Vergers d’Alsace SA (Saare-Union) übernommen. Die Hauptmarke Rea der Franzosen ist die zweitgrößte auf dem französischen Saft- und Nektarmarkt. Der bisherige Markeninhaber, die Schweizer Hero Gruppe (Lenzburg), will sich zukünftig in Frankreich auf das Konfitüren- und Fruchtdessert-Geschäft unter der Marke Hero konzentrieren.
Mit dieser Akquisition setzt die Eckes-Gruppe die Strategie der Europäisierung fort. Spitzenreiter im Fruchtsaft-Pro-Kopf-Verbrauch im internationalen Vergleich ist Deutschland mit 41,4 Liter (1997), gefolgt von Österreich mit 34,3 und die USA sowie die Schweiz mit jeweils 30 Litern. Der Pro-Kopf-Verbrauch in dem traditionellen Weinland Frankreich beträgt rund 18 Liter. Mit Granini hält Eckes in Frankreich bisher national rund 0,5 Prozent Marktanteil. Durch den Zukauf der Marke Rea, die einen Marktanteil von 7,6 Prozent hält, erreicht Eckes-Granini in Frankreich einen Marktanteil von 16 Prozent. Nach der Gründung eines eigenen Unternehmens im Januar diesen Jahres in Spanien stellt diese Akquisition einen weiteren Meilenstein bei der Umsetzung der Strategie der Europäisierung des Fruchtsaftgeschäftes dar. 1997 konnte Eckes bei alkoholfreien Fruchtgetränken im In- und Ausland Zuwachsraten erreichen. Mit fünf Prozent Marktanteil ist Eckes im gesamteuropäischen Fruchtsaft- und Fruchtnektarmarkt der größte Anbieter.
Der Konzernumsatz betrug 1997 in diesem Segment 767 Millionen Mark. Davon entfielen 498 Millionen auf den Inlandsmarkt.
Vor dem Hintergrund der nicht zufriedenstellenden Entwicklung des Spirituosengeschäftes in Deutschland und des stark steigenden Geschäftsanteils im Ausland ordnet die Eckes AG den Unternehmensbereich Spirituosen zum 1. Januar 1999 neu.
Im Geschäftsjahr 1997 bestritten die alkoholischen Getränke mit 1,32 Milliarden Mark 62 Prozent vom Gesamtumsatz. Analog zu den Geschäftsleitungen der Tochtergesellschaften in Italien, Österreich und Tschechien wird sich künftig auch hierzulande ein eigenes Führungsteam unter einem “Leiter Deutschland-Geschäft” ausschließlich auf die spezifischen Gegebenheiten und Erfordernisse des heimischen Marktes konzentrieren. Eckes-Vorstand Axel Thies, der unverändert die Gesamtverantwortung trägt, und die Leiter der operativen Ländereinheiten bilden das neue Führungsteam. Dr. Karl Brings (48), zur Zeit Geschäftsführer der österreichischen Eckes-Tochter Stock Austria, Linz und seit 1980 in führenden Positionen bei Eckes tätig, wird die Leitung des Deutschlandgeschäftes übernehmen. Sein Nachfolger wird der bisherige Vertriebschef Österreich Manfred Hilpert.

Orangina/Coca-Cola: Übernahme geblockt

Thierry Jacquillat, Generaldirektor der Gruppe Pernod Ricard, ist über die Verweigerung der Zustimmung des französischen Wirtschafts- und Finanzministers zur Übernahme der französischen Aktivitäten von Orangina durch Coca-Cola empört. Seit einem Jahr sei schließlich auf diese Übernahme hingearbeitet worden.
“Diese Entscheidung des Wirtschaftsministeriums unterschätzt unserer Meinung nach die zukünftigen Herausforderungen unserer Branche, sie ignoriert die Realitäten des gemeinsamen europäischen Marktes und auch die kommende weltweite Konkurrenzsituation”, erklärte Jacquillat. Pernod Ricard ist fest entschlossen, alle Möglichkeiten des Weitergangs der Übernahmeverhandlungen im Interesse der Gruppe, von Orangina und seinen Mitarbeitern zu prüfen.

Adelholzener Alpenquellen: Bayern antwortet Rheinland-Pfalz

Auf der Münchener Imega (4.-7.10.98) war es bereits ein offenes Geheimnis. Die Adelholzener Alpenquellen bringen als zweiter deutscher und als erster bayerischer Brunnen ab Mitte November diesen Jahres PET-Gebinde auf den Markt. Die geplante Einführung von Gerolsteiner soll Anfang November erfolgen (dgw 10/98). Adelholzener startet mit einer individuellen 1-l-PET-Mehrwegflasche im teilbaren 12er-Kasten sowie mit einer 1,5-l-PET-Mehrwegflasche im 6er-Kasten. Mit der 1,5-l-Variante will der Brunnen den ausländischen Anbietern, die in bepfandeten Einwegflaschen Mineralwasser ohne Kohlensäure abfüllen, Paroli bieten. In der 1-Liter-Flasche werden das stille Mineralwasser “sanft” und die vier neuen Erfrischungsgetränke Adelholzener Orange, Zitrone-Limette, Mandarine und Cola Mix abgefüllt. Das Unternehmen betont, daß die neuen Gebinde die klassische Palette ergänzen, aber nicht ersetzen sollen. Es stehe nach wie vor zum Glas-Mehrwegpool der GDB.