Bierabsatz im Inland erreicht nahezu Vorjahresniveau

Ostdeutsche Brauereien mit erhöhtem Bierausstoß

Der Bierabsatz der deutschen Brauereien im Inland ohne die Produktion von alkoholfreiem Bier und Malztrunk betrug 112,6 Millionen Hektoliter (’96: 112,8 hl), wie aus einer Meldung des Deutschen Brauer-Bundes hervorgeht.
Damit ist der Absatz geringfügig um 0,2 Prozent nach Angaben der Zentralstelle Biersteuer in Stuttgart zurückgegangen. Der Exportanteil stieg um mehr als zwei Prozent. “Hinter den Zahlen zum Absatz verbergen sich sehr unterschiedliche Entwicklungen sowohl einzelner Brauereien als auch einzelner Bundesländer. Auch wenn es in der deutschen Brauwirtschaft keine Branchen-, sondern lediglich eine Firmenkonjunktur gibt, so zeigt sich allerdings, daß vor allem mittelgroße Brauereien auf dem Markt besondere Schwierigkeiten haben”, kommentierte der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Dr. Michael Dietzsch. Erfreulich sei, so Dr. Dietzsch, die positive Entwicklung der meisten ostdeutschen Brauereien.
In den alten Bundesländern sank der Ausstoß um 1,2 Prozent von 94.074 (1996) auf 92.963 Hektoliter. Berlin und Brandenburg verzeichnete einen Zuwachs von 1,3 Prozent von 4.468 auf 4.527 Hektoliter. Insgesamt 6,1 Prozent Steigerung vermeldeten Meckl.-Vorp./Sachsen/Sachsen-Anh./Thüringen. Für Dr. Dietzsch bleibt, ungeachtet aller Schwierigkeiten, Deutschland weiterhin das Bierland Nr. 1 in Europa. “Auch in Zukunft werden die mehr als 1.200 Brauereien in Deutschland den Verbrauchern eine Biervielfalt bieten, die sie in keinem anderen Land der Welt vorfinden.” Allerdings sei auch im vergangenen Jahr deutlich geworden, welche Auswirkungen das erneut gesunkene verfügbare Einkommen auf das Konsumverhalten habe. Darunter leide unter anderem auch die Gastronomie, einer der Hauptabsatzkanäle für Bier.

Mittelstand muß Flagge zeigen

Anläßlich der Jahrestagung der Brau Ring Kooperation in Salzburg, machte der Vorsitzende Manfred Gebhardt-Euler deutlich, daß die mittelständischen Privatbrauereien zum “Überleben” beweglicher werden und gegenüber dem Verbraucher Flagge zeigen müßten.
Von den Hiobsbotschaften, so Gebhardt-Euler weiter, daß die Großbrauereien die Kleinbrauereien fräßen, halte er nicht viel. Beispielsweise hätten viele Experten in den 50er Jahren mit der Einführung des Fernsehens das Kino für tot erklärt – und heute boome es. Dasselbe gelte für die damals gegründeten Brotfabriken, die heute nur noch für das abgepackte Brot im Regal gut seien. So wie den Bäcker an der Ecke werde es nach seiner Auffassung die “Brauerei um die Ecke” auch noch nach dem Jahr 2005 geben. Den Mitgliedern legte er nahe, die Klagemauer zu verlassen und die Herausforderung der Zukunft anzunehmen.

Shell und Lekkerland intensivieren Zusammenarbeit

Rückwirkend zum 1. Januar 1998 haben die Deutsche Shell AG, Hamburg und die Lekkerland Deutschland GmbH & Co. KG, Frechen, einen umfassenden Kooperationsvertrag geschlossen.
Neben den bisherigen Lieferungen aus den Convenience- und Nahversorgungssortimenten aus den Segmenten Lebensmittel, Frische, Getränke, Süßwaren und Non-Food, übernimmt Lekkerland ab dem 1. Juli 1998 das bisher von der Shell Tochter Este Lager- und Handelsgesellschaft mbH betriebene Geschäft mit einem Gesamtumsatzvolumen von 820 Millionen Mark. Este vertreibt Tabakwaren, Non-Food-Sortimente und Autozubehör. Vorbehaltlich der Zustimmung des Bundeskartellamtes wurde weiterhin vereinbart, daß die Deutsche Shell mit Wirkung zum 1. Januar 1998, sämtliche Geschäftsanteile der Carissa Einzelhandel und Tankstellenservice GmbH übernimmt. Das Unternehmen wurde 1990 von Shell und Lekkerland gegründet, um für Shell-Pächter ein umfassendes Lebensmittel-Sortiment bereitzustellen.

Getränkekarton-Recycling angenommen

Wie die Gesellschaft für Wertstoffgewinnung aus Getränkekartons GmbH RECarton mitteilt, wurden im vergangenen Jahr 126.000 Milch- sowie Safttüten gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt. Dieses entspricht einer Recycling-Quote von 67 Prozent.
“Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden”, kommentierte ReCarton Geschäftsführer Dr. Wilhelm Wallmann, es zeige, daß das intensive Bemühen der Getränkekartonhersteller und des Dualen Systems, die Verbraucher zum Sammeln zu bewegen, erfolgreich waren.