Water Joe – der Marketinghit des Jahres 1996 aus den USA jetzt auch in Deutschland

von Monika Busch

Water Joe soll als eine Alternative zu Kaffee, Cola und Energy-Drinks nun den deutschen Markt erobern. Das Quellwasser mit dem Koffeingehalt einer Tasse Kaffee, jedoch ohne Zucker, Farb- und Konservierungsstoffe feiert jetzt Europapremiere – in Deutschland. Generalimporteur in Deutschland ist die “Gondwana Trade” Getränke GmbH & Co. KG in Hamburg. Die dgw führte ein Gespräch mit dem Geschäftsführer Stephan Reeckmann (31) in seinem Hamburger Domizil in der Alten Landstraße 260.

dgw: Herr Reeckmann, bitte schildern Sie uns kurz die Geschichte des Erfolges in den USA.

Stephan Reeckmann: Entwickelt wurde die Idee für koffeinhaltiges Wasser (Water Joe) von David Marcheschki (29) von Jonnis Beverage Inc. Er suchte während seines Nachtstudiums als Immobilienmakler nach einem stimulierenden Muntermacher. Kaffee, Cola und Energy-Drinks kamen für ihn nicht in Frage und so entstand der Gedanke Koffein mit natürlichem Wasser zu mixen. 1994 wurde mit einem ortsansässigem Chemiker die Lösung gefunden, eine entsprechende Formel für koffeiniertes Wasser.
Mit dem Abfüller für natürliches Quellwasser die “Nicolet Forrest Bottling Company” der Hersteller des “natural artesian water amerika”, welches aus einem natürlichen Urquellbrunnen im Nicolet National Forrest of Mountain in Wisconsin sprudelt, entstand ein joint-venture.
Der Durchbruch gelang 1996. Water Joe wurde zum Marketingerfolg des Jahres 1996 gekürt und übertraf alle Verkaufserwartungen. Das Wasser “mit Kick” sprach eine breite Konsumentenschicht von Sportlern, Börsianern und Studenten an. Selbst im Weißen Haus und an der Börse hielt Water Joe Einzug. Mittlerweile werden in 47 Staaten der USA über 400.000 Flaschen wöchentlich geliefert.

dgw: Herr Reeckmann, Sie können auf eine steile Karriere zurückblicken. Nach einer Lehre als Bankkaufmann und der Bundeswehr gründeten Sie mit 24 Jahren in Australien die erste Firma und waren im Reederei-Geschäft tätig. Bereits die erste Firma trug den Namen “Gondwana”: Der alte Kontinent. Heute nennen Sie diverse Firmen Ihr eigen, welche alle mit “Gondwana” beginnen, jedoch ist “Gondwana Trade” Getränke, die erste in dieser Branche. Man könnte Sie als einen sogenannten Quereinsteiger bezeichnen. Wie sind Sie zu Water Joe gekommen?

Reeckmann: Ein Freund aus den USA rief mich an und bot mir die Lizenz als Importeur an.
Meine erste Reaktion: Was soll ich hiermit anfangen? Nach Überlegungen von drei Nächten flog ich in die USA, setzte mich gegen sechs europäische Mitbewerber aus der Getränkebranche durch und unterschrieb den Vertrag.
Water Joe hat mich als eine gesundheitsbewußte Alternative zu Kaffee, Cola und Energy-Drinks überzeugt.
Denn dem Quellwasser wird Koffein in Pulverform beigemischt, hat die Wirkung einer durchschnittlichen Tasse Filterkaffee, ohne aber deren lästige Nebenwirkungen.

dgw: Wie soll Water Joe auf dem deutschen Markt positioniert werden?

Reeckmann: Distribuiert wird es momentan im Hamburger Raum über den Getränkefachgroßhandel mit einer positiven Resonanz.
Water Joe bietet sich auch hervorragend für die Hotellerie an, beispielweise für Kongresse und Tagungen.
Eine große Tankstellenkette hat auch bereits reges Interesse gezeigt. Auch der Nachtclubbereich ist denkbar. Im LEH ist es im Hamburger Raum bereits gelistet. Wichtig ist, daß Water Joe keinesfalls als Szenegetränk plaziert werden soll, sondern als gesunde Alternative. Langfristig möchte ich die 0,5-Liter-Flasche für DM 1,89 positionieren.

dgw: Welche Absatzerwartungen haben Sie im Einführungsjahr?

Reeckmann: Es hängt natürlich von den Listungen der Großketten des Handels ab, wobei die Nachfrage der Endverbraucher in unserem Hause schon erstaunlich ist.
Derzeit habe ich als Lagerhaltung rund 134.000 Flaschen. Nach Abschluß sämtlicher Listungsgespräche denke ich, daß im Monat zwischen 102.000 und 204.000 Flaschen abgesetzt werden könnten.

dgw: Wie sieht derzeit die werbliche Unterstützung auf dem deutschen Markt aus?

Reeckmann: Zur Zeit bin ich mit mehreren Werbeagenturen im Gespräch und denke +ber TV- und Kinowerbung nach. Selbstverständlich auch über die klassischen Möglichkeiten wie Printwerbung usw., wobei ich an einem branchenbezogenen Partner zur Finanzierung und Durchsetzung interessiert wäre.

dgw: Herr Reeckmann wir bedanken uns herzlich für das ausführliche Gespräch.