Erfrischungsgetränke-Industrie mit Ergebnis 1996 zufrieden

von Timur Dosdogru

Der Bundesverband der Deutschen Erfrischungsgetränke-Industrie (BDE) ist mit den Ergebnissen des vergangenen Jahres zufrieden. War aufgrund erster Berechnungen vor vier Monaten von zu erwartenden leichten Produktionsrückgängen die Rede, zeigten nun die endgültigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes Erfreuliches: In 1996 konnte die Branche 2,1 Prozent mehr produzieren und 2,9 Prozent mehr Umsatz erreichen.
BDE-Hauptgeschäftsführer Carl J. Bachem sieht die Branche auf dem richtigen Weg, hinsichtlich ihrer Politik der Produktdiversifizierung. Für die erste Jahreshälfte 1997 lag die Produktion allerdings zwei Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert.
Genuß, Bequemlichkeit, Abwechslung und Gesundheit spielten beim Verbraucher immer mehr eine Rolle, was die 1996 teilweise sehr deutlichen Zuwachsraten in einigen Produktkategorien erkläre, heißt es. So sei beispielsweise die Produktion von Fruchtsaftgetränken um zehn Prozent, die von Bittergetränken um 10,9 Prozent gestiegen. Bei kalorienarmen Cola-Getränken sei ein Plus von 17,2 Prozent und bei Mineralstoff-Getränken gar ein Plus von 28,6 Prozent zu bezeichnen.
Als verläßlicher Wachstumsträger der Branche seien außerdem mit einem Plus von 11,1 Prozent die Tafelwässer zu verzeichnen. Spitzenreiter, so der Verband seien die Kaffee- und Teegetränke, die ein Plus von 51 Prozent in die Produktionsstatistik brächten.
Damit liege der Gesamtanteil solcher Getränke am Erfrischungsgetränkemarkt bei etwa vier Prozent. Klassiker seien aber nach wie vor die Cola-Getränke, die 1996 einen Zuwachs von rund fünf Prozent zu verzeichnen hätten.
Das laufende Jahr wurde aus Verbandssicht zunächst etwas skeptisch betrachtet, doch ist man zuversichtlich, aufgrund der längeren heißen Periode im August Verluste der Vormonate ausgleichen zu können. Mit gewisser Sorge beobachtet die Branche Einwegimporte aus den Nachbarländern, die unter Vollkosten kalkuliert sind und sich insofern “nicht im entferntesten” um deutsche Quotenvorschriften kümmern. Gegen solche “Kampfpreise” die deutsche Mehrwegquote trotzdem hochzuhalten, verlange den deutschen Anbietern eine besondere Zurückhaltung ab, was in Zeiten zunehmender Marktsättigung “weh” tue, heißt es.
Die Branche hofft daher auf eine baldige Einigung zwischen Bonn und Brüssel.